Künstler/in
Titel
Jahr
Länge
Beschreibung
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GIANNOTTI, Stefano

(Italienisch)

Stefano Giannotti, geboren 1963 in Lucca, Toscana.
Seit 1989 Radiokompositionen und Hörstücke, die mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.
Für "Geologica" erhielt er zum zweiten Mal den Karl-Sczuka-Preis des SWR (bereits 2002 für „Il tempo cambia“).


Calendario – Klänge für 12 Monate
2002
00:49:02
Beschreibung

Dieses Hörstück ist der dritte Teil einer Trilogie, mit der Stefano Giannotti 1999 begann. „Fine del Messaggio“ (DLR 1999) setzt sich mit Kommunikation auseinander, „Battaglia Navale“ (DLR 2000) beschäftigt sich mit den Themen Macht und Gewalt. Die Komposition „Calendario“ widmet sich nun der Zeit und den Zeitzeugnissen.„Die Protagonisten von Calendario könnten eigentlich die Überlebenden der letzten Schlacht in ‘Battaglia Navale’ sein, die auf einem einsamen Berg Schutz gesucht haben und von dort aus der nachfolgenden Generation etwas hinterlassen wollen.“ (S. Giannotti)„Calendario“ notiert auf musikalische Weise Ereignisse, die die Menschheit geprägt, schockiert oder erfreut haben: Verdis Geburtstag, die Bombe von Hiroshima, der erste Geburtstagskuchen, der erste Schritt auf dem Mond...

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Zeit, harte Fakten, Augenblick
Deutschlandradio
1313712000
BORDONI, Isabella

(Italienisch)

Isabella Bordoni, Lyrikerin, Schauspielerin und Komponistin, geboren 1962 in Rimini, gründete 1985 mit Roberto Paci Dalò die Theater-Gruppe „Giardini Pensili“ und wurde durch Live-Performances über Italien hinaus bekannt. „Da wo der Schatten erscheint“ entstand nach der gleichnamigen Performance, die sie in Italien inszenierte.


Da wo der Schatten erscheint (Lì dove l’ombra appare)
2005
00:44:34
Beschreibung

Die künstlerische Arbeit von Isabella Bordoni bewegt sich im Grenzbereich verschiedener Disziplinen, im Übergang vom Schreiben zum Sound, zum Bild, zum Raum. „Mich interessiert diese Technologie, die das poetische Gedächtnis des modernen Menschen aufbewahrt. Dem kann ich etwas hinzufügen, was einen Raum des ‚Nicht-Wissens‘ einschließt und die technischen Möglichkeiten der Maschine wie ein Naturwunder zu betrachten vermag. In diesem Schnittpunkt verschiedener Welten ist eine neue entstanden, ein Ort, wo alle Dinge zugleich Gefühl und Logik, Poesie und Zahl sind. Auch dieser Ort bewegt sich (...) und ich kann ihn nur finden, indem ich mich selbst bewege. Wie Augenblick und Dauer liegt er im Geheimnis des Schattens.“

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wait, treasure, parallel, (k)ein Ort, Augenblick
Deutschlandradio
1313712000
JOHNSON, Bernadette

(Schweizerisch)

Bernadette Johnson wurde 1955 in St. Gallen geboren und lebt und arbeitet heute in Basel. Als Autodidaktin produziert sie seit 1980 Soundscapes und Klangarbeiten für Radio und andere Hörräume. Bernadette Johnson wurde 2007 für ihre Autorenproduktion „3 akustische Gedichte“ mit dem Karl-Sczuka- Förderpreis ausgezeichnet. Sie erhielt weitere Auszeichnungen wie z. B. den Prix Phonurgia Nova.


Drehungen und Windungen u. a. akustische Gedichte
2007
00:53:10
Beschreibung

Drehungen und Windungen (CD1, Track 1) – 00:06:44
Segeln mit Schubert (CD1, Track 2) – 00:04:21
Die Kammer des Kranken (CD1, Track 3) –  00:08:52
Corpo libero (CD2, Track 2) – 00:09:41
Body in Music (CD2, Track 3) – 00:11:04
Le bonheur / Glück – 00:07:44

Die Schweizer Komponistin Bernadette Johnson ist eine Meisterin der kleinen Form, die sie „akustische Gedichte“ nennt -  assoziative Klanggebilde aus Geräuschen, Instrumentalklängen und Sprachelementen.
Ziel ist, mit minimalen Mitteln bestimmte flüchtige Stimmungen entstehen zu lassen.
Wörtlich sagt sie: „In meinen akustischen Arbeiten interessiert es mich, andere Schichten der Wirklichkeit, das Imaginäre zu finden, die Ambivalenz einer Stimmung. Wenn Alltägliches überraschend miteinander verknüpft wird, kann für Augenblicke etwas Geheimnisvolles anklingen.“

Die Sendung verbindet eine Auswahl von akustischen Miniaturen der Komponistin.

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vulnerable, Korpus, Illusion-Realität, Glück, Bewegung, Augenblick
Deutschlandradio
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VETTER, Michael

(Deutsch)

Michael Vetter, 1943 geboren, studierte Theologie und Musik. Er ist ein Meister des Obertongesangs. Ihm geht es mit Hilfe der verschiedensten Medien (Sprache, Malerei, Fotografie, Theater, Musik) um die Realisierung dessen, was er "Transverbal" nennt: Sprache ist Bewegung ist Musik.
Nach dreizehn Jahre weitgehend als Zenmönch in Japan lebt er heute die meiste Zeit zurückgezogen malend, schreibend und gärtnernd inmitten seines Olivenhaines auf dem Monte Amiata, wo er 1991 die Accademia Capraia gründete, eine nach seinen Konzepten arbeitende "Schule der Lebenskunst".


Faust Drei – Hörstück für Stimme und Gong
2000
00:51:32
Beschreibung

Faust, nach bewegenden und erschütternden Geschehnissen doch noch in den Himmel aufgenommen, versucht verzweifelt, seinen irdischen Lebenswandel zu rechtfertigen und versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Nicht etwa wegen des lautstarken Gesangs der Engel, sondern wegen der Andersartigkeit der himmlischen Sprache. Dennoch lässt er seiner Rede und seiner „faustischen Lebendigkeit“ freien Lauf und vergisst sich in der Tiefe des Augenblicks, der sich als genau das herausstellt, wonach er in den ersten beiden Teilen der Tragödie J. W. von Goethes mühevoll gesucht hatte.Diese Komposition für Gong und Stimme entstand in der Arbeit zu „Die Gesetzestafeln“, einem Stück von 1999, das in Michael Vetters „Academia Capraia“ produziert wurde.

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Wortwanderung, Hommage, Glück, Augenblick
Deutschlandradio
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GRENZLAND, Heiner

(Deutsch)

Heiner Grenzland (* 1964) lebt in München und hat Musik und Soziologie studiert. Zwischen 1997 und 2008 produzierte er zahlreiche Radiofeatures (z. B. „Was Mozart mit Michael Jackson verbindet“ oder Techno – auf der Spur zu Bach“ oder „Cyber Emotion“) sowie Hörspiele und RadioArt Stücke wie z. B. „Deadline“ (BR 1997), „trunken zerebral“ (SFB/ORF/ODR 2001) und „Chat Lines“ (DLR 2002) oder „Making of …“ oder die „RadioEtüden“ (DLF 2004) Zuletzt wurde sein Hörspiel „Tsunami über Deutschland“ (RBB 2008) veröffentlicht.


RadioEtüden
2004
00:53:29
Beschreibung

Der Komponist setzt sich in diesem Werk mit den Grundlagen der Klangkunst, mit Geschichte und Musik des 20. Jahrhunderts auseinander. Die fünf "thematischen Felder" der Komposition reflektieren jeweils einen bestimmten Zeitabschnitt des 20. Jahrhunderts: Prolog und Epilog setzen die zeitliche Klammer, TANZ spiegelt die zerstörerischen Aufbruchsenergien, die sich in den zwei Weltkriegen entladen, ZEIT das traumatische Entsetzen über Auschwitz und Hiroshima - und SCHWEIFUNG die Verlorenheit des letzten Drittels des Jahrhunderts auf der immer unwirklicher werdenden Suche nach dem Neuen.

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Zeit, harte Fakten, da um zu hören, Augenblick
Deutschlandradio
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CUTLER, Chris

(Britisch)

Chris Cutler (* 4. Januar 1947 in Washington, USA) ist ein britischer Schlagzeuger, Perkussionist, Komponist, Schriftsteller und Musiktheoretiker. Er hat keine formale Musikausbildung, sondern ist Autodidakt. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeit mit den englischen Avantgarde-Rock-Bands Henry Cow und Art Bears, als Initiator der Rock-In-Opposition-Bewegung und als Gründer des Plattenlabels und -vertriebs Recommended Records.


There and back again – Twice around the Earth
2006
00:50:37
Beschreibung

„Twice around the World – There and Back Again“ ist der Titel einer Komposition, die aus einem Projekt für den Londoner Experimentalsender „Resonance FM“ entstanden ist. Cutler hatte dazu aufgerufen, an jedem beliebigen Punkt der Erde das Zeitfenster von 23.30 Uhr bis Mitternacht aufzunehmen –Greenwich Mean Time wohlgemerkt. Wer auch immer ein Mikrofon und einen Recorder zur Hand hatte, konnte sich beteiligen, musste dabei aber die jeweilige Zeitverschiebung beachten. 247 Einsendungen erreichten Cutler, der sie unbearbeitet in seiner Sendung „Out of the Blue Radio“ vorstellte. Von Sommer 2002 bis Sommer 2003 konnten die Londoner Hörer täglich zwischen halb zwölf und Mitternacht einem anderen Ort der Welt lauschen.Für das Kunstradio des ORF hat Chris Cutler bereits einen Remix dieser akustischen Weltreise realisiert. Für Deutschlandradio Kultur hat Chris Cutler nun einen neuen 50-minütigen Remix gestaltet. Dabei orientierte er sich nicht an der Qualität der einzelnen Aufnahmen, sondern an der geographischen Herkunft. Die Abfolge der Klänge führt uns zwei Mal um die Erde und wieder zurück. Auf dem Hinweg werden alle Stationen systematisch aneinandergereiht. Auf dem Rückweg dagegen arbeitet Cutler mit Überlappungen und Verschiebungen, wie sie im Gedächtnis entstehen, wenn man sich an eine lange Reise erinnert.

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(k)ein Ort, Augenblick, around the world
Deutschlandradio
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KOLBER, David

(Kanadisch)

David Kolber, geboren 1965 in Vancouver (Kanada), ist Schriftsteller, Hörspielautor und Klangkünstler.


Wheel. Chair
1999
00:41:25
Beschreibung

„Mein Interesse an traditionellem japanischen No-Theater begann mit der simplen Frage: Wenn das Ziel des No die Selbsterkenntnis ist, wie bewirkt es diese Erleuchtung? Ich dachte, der beste Weg, das herauszufinden, wäre, selbst ein No-Stück zu komponieren. Kein No-Spiel im wörtlichen Sinn, aber ich habe viele Strukturelemente und Motive des No in meinem zeitgenössischen Konzept benutzt. Anstelle eines linearen Plots benutzt No eine ständige Kreisbewegung, um Schichten der Hauptperson abzustreifen. Deshalb werden die Hörer mit immer neuen Interpretationen des Alltäglichen konfrontiert, was Momente großer Schönheit und Einsicht ergibt.“ (David Kolber)

Tags
Geometrie, Augenblick
Deutschlandradio
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