(Serbisch)
Arsenije Jovanovic, geboren 1932 in Belgrad, arbeitet seit den 1960er Jahren als Komponist, Fotograf, Schriftsteller, Audiokünstler und Regisseur in Theater, Radio und TV. Seine Audio-Art-Stücke wurden mehrfach auf Radiofestivals ausgezeichnet, u.a. Prix Italia, Premio ondas (Spanien), Acustica international (WDR), Grand Prix (Rust), Bienalderadio (Mexico City). Außerdem wurden Werke von ihm für Film-Soundtracks ausgewählt, u.a. in Filmen von Terrence Malick.
Eintrag im Logbuch am 5. Oktober 1991. Ort: weit draußen in der Adria auf einem Segelboot. Zeit: 7.30 Uhr, mitten im Balkan-Krieg. Ein Komponist und ein Deserteur steuern ihr Boot über die nahezu unbewegte See, als plötzlich ein kleiner Vogel scheinbar aus dem Nichts vom Himmel herabfällt, sich direkt neben den Seglern niederlässt und einschläft. Ein magischer Moment – nun sind sie zu dritt an Bord und scheinen alle dasselbe Ziel zu haben: dem Krieg, den Grenzen, dem menschlichen Wahnsinn zu entfliehen. Der passionierte Segler und Komponist Arsenije Jovanovič hat diesen Moment persönlich erlebt und die Erinnerung daran in dieser Klangkomposition festgehalten.
(Belgisch)
Tom Hannes, geboren 1970 in Antwerpen, studierte englische Literatur und Malerei. Seit 1993 Regisseur und Autor von Theater- und Hörstücken.
WEIS, Ward
(Belgisch)
Ward Weis, geboren 1956 in Antwerpen, ist Filmemacher, Toningenieur, Klangkünstler und Bildender Künstler.
Seine neuesten Projekte versteht er als Ergründung der Grenzen von verschiedenen medialen und künstlerischen Objekten, Bereichen und Ausdrucksformen wie Radio, Musik, Theater, Tanz, Video, Film u. a.
Ausgehend von James Joyces „Finnegan’s Wake“, erzählt das Hörstück die Geschichte einer Frau, die der Banalität des alltäglichen Lebens in der irischen Stadt Dublin überdrüssig ist. Sie stürzt sich in den Fluss Liffey und stirbt. Der Fluss treibt sie hinaus in die Weite des Meeres, aus dem sie dann als sanfter irischer Regen wiederkehrt.Soundkompositionen, Text und Musik spielen mit den surrealen Momenten der Geschichte und machen, was nicht rational fassbar ist, so doch akustisch hörbar: Gefühle des Ausgegrenztseins, Traurigkeit, Resignation und Sehnsucht nach einer besseren Welt.