(Schwedisch)
Hanna Hartman, geboren in Schweden, lebt und arbeitet in Berlin. Studium der Theater- und Literaturwissenschaft an den Universitäten Uppsala und Stockholm, sowie Radio und Interactive Media am DI und Elektroakustische Musik am EMS in Stockholm.
Vulkane: gebundene, schlafende Kraft. Jahrelanges Schweigen, tonloses Dahinschlummern. Dann plötzlich entlädt sich die geballte Energie in einem rauschenden Klangkonzert: mit den Feuermassen dringen bedrohliche Klänge aus der Erde, mischen sich unter das dumpfe Rauschen der wuchtigen Geröllmassen und hinterlassen wüste Kraterlandschaften. „Cratere“ sagen die Italiener zu den riesigen Löchern, die der Ausbruch des Ätna und anderer Vulkane hinterlassen haben. In ihrem Klangstück hat Hanna Hartman Aufnahmen vom Ausbruch des Ätna und anderer Vulkane vor allem in Italien und Costa Rica gesammelt, bearbeitet und zu einer Klangkomposition gefügt.
(Deutsch)
Andreas Bick, geboren 1964 in Marl, lebt und arbeitet als Film- und Radiokomponist in Berlin. Seine Klangkomposition „Dripping“ wurde vom WDR mit dem Prix Ars Acustica 2000 ausgezeichnet. Sein für Deutschlandradio Berlin produziertes Stück „Windscapes“ erhielt 2002 den Karl-Sczuka-Förderpreis. 2006 und 2007 entstanden die beiden Hörstücke fire und frost pattern, mit denen Bick den Phonurgia Nova Preis 2008 gewann Die Komposition Chronostasis erhielt bei den New York Festivals Awards 2009 die World Silver Medal für den besten Sound. Außerdem schrieb Andreas Bick die Musik zu der Tanztheater-Choreografie The Waste Land von Ismael Ivo, die im Rahmen der Kunstbiennale in Venedig 2009 uraufgeführt wurde.
„Die beiden zusammen gehörigen Klangkompositionen fire pattern und frost pattern lauschen den Klängen des Feuers und des Eises und betonen durch ihren identischen Aufbau die akustische Verwandtschaft beider Temperaturpole. In fire pattern geht es um die klanglichen Phänomene, die bei Verbrennungsprozessen und großer Hitze entstehen. Im Mittelpunkt stehen Tonaufnahmen von Vulkanen und Geysiren aus Vanuatu, Costa Rica, Island und Sizilien. Daneben erklingen die lang anhaltenden Töne von singenden Flammen und ein Spektrum leisester Glut- und Feuergeräusche, die auf die Rolle des Feuers als ständigem Begleiter des Menschen im Laufe der Zivilisation verweisen.“ (Bick)
(Deutsch)
Andreas Bick, geboren 1964 in Marl, lebt und arbeitet als Film- und Radiokomponist in Berlin. Seine Klangkomposition „Dripping“ wurde vom WDR mit dem Prix Ars Acustica 2000 ausgezeichnet. Sein für Deutschlandradio Berlin produziertes Stück „Windscapes“ erhielt 2002 den Karl-Sczuka-Förderpreis. 2006 und 2007 entstanden die beiden Hörstücke fire und frost pattern, mit denen Bick den Phonurgia Nova Preis 2008 gewann Die Komposition Chronostasis erhielt bei den New York Festivals Awards 2009 die World Silver Medal für den besten Sound. Außerdem schrieb Andreas Bick die Musik zu der Tanztheater-Choreografie The Waste Land von Ismael Ivo, die im Rahmen der Kunstbiennale in Venedig 2009 uraufgeführt wurde.
Die abweisende Kargheit und Schönheit arktischer Wüsten sind der Ausgangspunkt der Klangkomposition „Frost Pattern“.Ausschließlich durch Eis erzeugte Klänge stehen im Mittelpunkt einer akustischen Reise. Sie führt von den gewaltigen Gletschern Grönlands bis zu dem kaum hörbaren Klirren vereister Bäume in einheimischen Gefilden. Es wird akustisch eine festgefrorene, erstarrte Welt beschrieben, unter deren Oberfläche enorme Spannungskräfte wirken. In faszinierenden Originalaufnahmen wird das Wirken dieser Kräfte vorstellbar: bei kalbenden Gletschern, rollenden und berstenden Eisbergen und bei der Rissbildung in Eisflächen auf zugefrorenen Seen. Diesen extrem lauten explosionsartigen Geräuschen werden mikroskopische Klänge bei der Entstehung von Frostgebilden gegenübergestellt.
(Deutsch)
Marcus Droß, 1968 geboren, Regisseur. Michael Wolters, 1971 geboren, Komponist. In ihrer kontinuierlichen Zusammenarbeit konzipieren, produzieren und realisieren Wolters und Droß seit 1996 Kunstprojekte, in denen sie wissenschaftliche und alltagsbezogene Materialien, Erfahrungen und Kenntnisse zu musikalischen und klanglichen Ausdrucks- und Handlungsstrategien in Beziehung setzen. Die Projekte sind keiner künstlerischen Ausdrucksform im Besonderen verpflichtet und wechseln zwischen Aktion, Konzert, Oper, Hörstück, Musik- und Performancetheater.
WOLTERS, Michael
(Deutsch)
Michael Wolters, 1971 geboren, Komponist.
Marcus Droß, 1968 geboren, Regisseur.
In ihrer kontinuierlichen Zusammenarbeit konzipieren, produzieren und realisieren Wolters und Droß seit 1996 Kunstprojekte, in denen sie wissenschaftliche und alltagsbezogene Materialien, Erfahrungen und Kenntnisse zu musikalischen und klanglichen Ausdrucks- und Handlungsstrategien in Beziehung setzen. Die Projekte sind keiner künstlerischen Ausdrucksform im Besonderen verpflichtet und wechseln zwischen Aktion, Konzert, Oper, Hörstück, Musik- und Performancetheater.
Fast einhundert Jahre nach Robert Scotts gescheiterter Südpolexpedition durchquert das englisch-australische Blockflöten-Duo Kathryn Bennetts und Peter Bowman die Antarktis. Entlang des 70. Längengrades durchmessen die beiden Experten für mikrotonale Musik mit ihren Instrumenten den südlichsten Kontinent. Auf dem Weg von Ost nach West folgt Kathryn in ihrem Spiel dem Verlauf der Eislinie und Peter dem der Landlinie; über eine Strecke von 5250 km wird die Eisdicke als ein sich kontinuierlich veränderndes Intervall hörbar. Während Kathryn und Peters Antarktisdurchquerung wartet ihr Sohn Tim in der internationalen Forschungsstation am Südpol auf die dortige Ankunft seiner Eltern. Doch ein dramatischer Sturm zieht auf. Geographische Positionsbestimmungen, ein Liederzyklus zu Texten aus Robert Scotts Expeditionstagebuch und Expertengespräche ergänzen die Partitur dieser Radiooper im Grenzbereich von Klangkunst, Hörspiel und Musik.
mit/with Kathryn Bennetts und Peter Bowman (Blockflöte Tim Bowman, Claudia Kemmerer (Sopran), Lutz Gillmann (Klavier), Anja Gough, Made in Britain, Chor der Stadtsparkasse Düsseldorf, Moseley Shoals, Oliver Clark, Joachim Datko, Geraldine Dufour, Dr. Kerstin Evert, Boris Michael Gruhl, Keith Homer, Adam Hopkins, Chris Sangwin, Felix Störtzer, Alexandra Taylor, Klaus Thomas, Susannah Wilson Wind: Dugal McKinnon Musik: Michael Wolters Sound Recordist (Blockflöten): Davis Holmes Sound Editor: Peter Batchelor Konzeption, Komposition, Text, Realisation: Marcus Droß und Michael Wolters
(Französisch)
Alain Mahé, geboren 1958, französischer Saxofonist und Komponist, spielt improvisierte Musik und komponiert für Theater und Tanz, Multimediaprojekte und Radiokunstprojekte.
MORTLEY, Kaye
(Australisch)
Kaye Mortley, 1943 in Australien geboren, lebt in Frankreich als unabhängige Radiomacherin. Ihre klanglich anspruchsvollen Features gewannen viele Preise, u.a. den Prix Futura (1979, 1983, 1985, 1991) Prix Europa (1998, 2001) und den Prix Italia (2005). Sie leitet zahlreiche Featureworkshops und - seminare im In- und Ausland: in Frankreich vor allem an der "université de la radio d'Arles".
„Paso Doble“ ist die Begegnung zweier Künstler und zweier Medien anhand ein und derselben Materie: Der katalanische Bildhauer Miquel Barcelò und der ungarische Tänzer/Choreograf Josef Nadj bearbeiten, bespielen, inszenieren einen Raum voller Lehm. In ihrer Performance schaffen sie aus vergänglichen Bildern, lebenden Skulpturen und formenden Gesten eine ebenso persönliche wie universelle Kosmogonie der Kunst.
Alain Mahé hat den Soundtrack zu dieser Performance komponiert. Gemeinsam mit der Dokumentaristin Kaye Mortley transponiert er nun das Bühnenereignis in die Welt des Radios. Eine ephemere Klangskulptur, die sich hinter geschlossenen Augen entfaltet und an die Ohren gerichtet ist.